Die Frage, wann könnte es Zeit werden für mein Kind, sich voll und ganz für das Eishockey zu entscheiden, kommt bei mir immer öfter an. Diese klar zu beantworten, wird sicher keinem Eishockeykenner leicht fallen. Warum? Erstens ist jedes Kind anders und hat eine andere Entwicklungskurve als Mensch sowie auch als Sportler. Zweitens hat nicht jeder Jugendliche die Reife, sehr früh sein elterliches Umfeld zu verlassen. Desweiteren gilt es auch seine schulische oder berufliche Laufbahn nicht komplett zu vernachlässigen. Egal ob im In- oder Ausland.

Bleiben wir aber beim Sportlichen. Zuerst gehört analysiert, wo mein Kind in der Entwicklung steht und welches Umfeld sich zur bestmöglichen Entwicklung eignet. Grundsätzlich sollte gesagt werden, dass nicht zwangsläufig das Umfeld die Schuld oder Lob für die Entwicklung bekommen sollte, weil erstrangig jedes Kind sich nur dann zu einem Top-Sportler entwickeln kann, wenn die intrinsische Motivation stimmt.

Leider glauben auch viele Eltern, dass drei Trainingseinheiten pro Woche bei einem Klub ausreichen, um Top-Spieler zu produzieren. Um genau das geht‘s. Egal wie gut oder schlecht trainiert wird reicht dieser Umfang maximal für einen Hobbysportler aus und das bringt uns wieder retour zur intrinsischen Motivation. Jeder Jugendliche, der in seiner Sportart zur Spitze möchte, muss einfach mehr Zeit investieren. Da es sehr oft an allgemeiner Athletik scheitert, gibt es hier schon unzählige Möglichkeiten, sich in diesen Bereichen zu verbessern ohne, dass Eltern hier jede Menge Geld für sportartspezifisches Training ausgeben müssen. Sehr oft können simple Hilfsmittel, wie ein Sprungseil, eine Matte, Balance-Kissen oder ein Ball schon sehr viel bewegen.

Im Eishockey dürfen wir natürlich nicht vergessen, dass es schon sehr wichtig ist, spezifisches Training zu machen. Dies kann einerseits bei Camps oder Individualtrainings gemacht werden oder man nützt sogar das Publikumslaufen, um seine Eislauftechnik zu optimieren. Für Stocktechnik oder Schusstechnik könnte ein Schläger mit verschiedenen Bällen auf Asphalt dienen. Natürlich gibt es auch Schussplatten-Tore oder sogar Kunsteis, wenn man Platz und Geld hat für Investments hat.

Zurück zur Ausgangsfrage: Wann ist es Zeit für den großen Schritt? Die Zeit ist dann gekommen, wenn ich spüre „in der Entwicklung passiert nichts mehr“. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es vor dem 15. Geburtstag keinen Sinn macht. Erstens der Schule zuliebe und weil ich denke, dass genau im Alter zwischen 14-16 Jahren, die Jugendlichen erst spüren wo es hin geht im Eishockey. Der Schulstress legt zu, es wird mehr trainiert (teilweise Frühtrainings) und natürlich dürfen wir auch die Pubertät nicht vergessen.

Die meisten Eltern können ihre Kinder selber am besten einschätzen und sollten diese Entscheidung gemeinsam mit ihren Youngsters bereden. Oftmals stellt man sich die Frage wohin überhaupt? Diese ist sehr berechtigt und sollte ganz genau analysiert werden. Schule und Wohnsituation zum Einen, aber auch zu welchem Klub oder in welches Land? Bei jeder dieser Entscheidungen sollte berücksichtigt werden, wie der Plan B aussehen könnte, wenn es nicht zur großen Karriere kommt. Meine Eltern hatten mir stets gesagt: „Ohne Schule geht es wieder ab nach Hause.“ Diese Ansage war deutlich. Auch für den 14-jährigen Gregor Baumgartner.

Was nun?

Wie auch immer, lasst euch durch unüberlegte Schritte oder aus Frust, nicht zu schnellen Entscheidungen hinreißen. Gerne bin ich bereit, hier persönlich auszuhelfen, um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen.